1975 | geboren in Uedem | |||
seit | 1997 | Studium an der Kunstakademie Duesseldorf ( Klasse Prof.Joerg Immendorff) | ||
Elke Nebel lebt und arbeitet in Duesseldorf |
Elke Nebel - gemalte Filme Vom sternenbehangenen dunklen Horizont einer fiktionalen Mondlandschaft naehert
sich mit schwerelos-schwebenden Spruengen ein Astronaut; kommt naeher und naeher,
bis sich die Spiegelungen der Sterne im Schwarz seines Visiers in seltsame Phantasien verwandelt. Szenen, die leise Erinnerungen an das Leben auf der Erde zu sein scheinen:
Vorueberziehende Wolken, deren Schatten sich im Gesicht einer Person abzeichnen; eine
Frauengestalt, die von Gras ueberwuchert wird; pornographische Bildsequenzen; der Wechsel der Jahreszeiten; ein Maedchen, das sich in Schnee verwandelt. Bei diesen Erzaehlmomenten, die Elke Nebel u.a. auch ihren mittelformatigen Oelbildern entnimmt, handelt es sich nicht nur um die illustrierten Erinnerungen eines weitgereisten Astronauten an den "Alltag der Erde", sie sind darueber hinaus auch Verbindungsglieder zwischen den Medien, Malerei und Zeichentrick innerhalb ihrer eigenen Arbeit. Armin Boehm
Ihre Filmmotive basieren nicht selten auf uebertrieben bildlich genommenen Auslegungen von Sprichwoertern, die deren "sprichwoertliche Wahrheit" in Frage stellen und an deren Stelle einen alternativen Raum fuer die Poesie des Betrachters eroeffnen. In einem anderen Film denkt eine Frau waehrend des Haekelns an verschiedene andere Beschaeftigungen - die wie das "Bild im Bild" in der Malerei - ganz plakativ ueber ihrem Kopf erscheinen, bis sie sich - scheinbar unbemerkt - einschliesslich ihrer Gedanken voellig zugehaekelt hat.
Fuer Elke Nebel scheinen bildlich genommen, aufs Einfachste reduzierte Wahrheiten - bzw. das, was sie fuer wahr haelt - auch nicht mehr zu sein als eine Art Initialzuendung fuer bewegte Bilder.
In Pieter Breughel´s Spruechebild beispielsweise werden etliche Sprichwoerter in einer einzigen Szenerie vereinigt, und dennoch basiert die Eigentuemlichkeit dieses Bildes nicht auf dem Wiedererkennen von Volksweisheiten.
Nicht nur Sprueche, auch religioes-romantische Vorstellungen von der Einheit des Menschen mit Natur und Kosmos scheinen einer Sequenz zugrunde zu liegen, in der sich ein menschliches Gesicht - aehnlich wie im Beginn von David Lynch´s Science Fiction Klassiker "Dune" - langsam in einem Sternenhimmel aufloest. Die Inhalte ihrer Filme bewegen sich zwar teilweise ziemlich provokant zwischen Ironie und romantischem Pathos, zeigen aber in Wahrheit eine ehrliche, von theoretischem Ballast befreite Sicht auf ihre eigene Vorstellungswelt, die sie weder durch modische Aesthetik noch durch politische oder literarische Kontextbezuege aufzuwerten versucht.
Die Sequenzen sind lockerleicht dahingemalt, die Thematik platten Spruechen entlehnt; ihre Bilder kommen in einer Zeit, in der kaum ein Bildmedium noch ohne computeranimierte Spezialeffekte auskommt, betont ungesylt, fast provozierend unbeholfen daher, ohne sich mit dem in juengster Zeit ziemlich abgedroschenen und zur langweiligen Beliebtheit abgenutzten "Trash"-Begriff rechtfertigen zu muessen. Was bleibt ist ein Eindruck, der sich nicht darum kuemmert, welche Mittel ihn hervorgebracht haben. Am Ende loesen sich die Phantasien im Visier des Astronauten wieder auf, zunaechst in einer Staubwolke, dann zerfaellt auch diese wieder in zwei Teile, einen Sternenhimmel und eine Mondlandschaft, von deren Horizont man einen Astronauten mit schwerelos-schwebenden Spruengen naeherkommen sieht ......